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https://jugendinfoservice.dresden.de/de/news/archiv/2018/12/Konzept-fuer-neues-Jugendfreiwilligenjahr.php 04.12.2018 16:41:11 Uhr 29.04.2024 11:14:36 Uhr

Konzept für das neue „Jugendfreiwilligenjahr“

Das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) hat am 3. Dezember 2018 in Berlin das Konzept für ein neues „Jugendfreiwilligenjahr“ vorgestellt.

Demnach sollte jeder junge Mensch, der die Schulzeit beendet hat, ein Jugendfreiwilligenjahr in Deutschland leisten können. Um junge Menschen tatsächlich dafür zu begeistern, will das BMFSFJ die bestehenden Jugendfreiwilligendienste zu einem „Jugendfreiwilligenjahr“ weiterentwickeln und die Rahmenbedingungen verbessern. Alle Jugendlichen sollen einen Rechtsanspruch darauf bekommen, dass ihre Freiwilligendienst-Vereinbarung vom Bund gefördert wird. Um das Freiwilligenjahr attraktiver zu machen will das BMFSFJ allen einen Zuschuss zur Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr zahlen und bundesweit ein einheitliches Freiwilligengeld von 402 Euro, zuzüglich entsprechender Sozialversicherungsbeiträge, garantieren. Die Gesellschaft lebt von Menschen, die sich freiwillig einbringen. Engagement braucht aber gute Rahmenbedingungen. Genau die will das BMFSFJ mit seinem Vorschlag für ein neuen „Jugendfreiwilligenjahr“ schaffen.

Das Konzept fußt auf fünf Grundsätzen, die Schritt für Schritt, unter Beteiligung von Jugendlichen und Jugendverbänden als auch von Trägern angegangen werden sollen. Die Grundsätze im Überblick:

  • Grundsatz 1: Das BMFSFJ erhält und verbessert die bestehenden Freiwilligendienste, das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD).
  • Grundsatz 2: Das BMFSFJ will einen Rechtsanspruch auf Förderung aller Freiwilligendienst-Vereinbarungen für unter-27Jährige in FSJ, FÖJ und BFD.
  • Grundsatz 3: Das BMFSFJ verbessert die finanziellen Rahmenbedingungen für Freiwillige. 
  • Grundsatz 4: Das BMFSFJ sorgt für Wertschätzung und Anerkennung, und zwar nicht nur während des Jahres, sondern auch für die Zeit danach.
  • Grundsatz 5: Das BMFSFJ verbessert den Freiwilligendienst für Menschen mit besonderen Lebensumständen, Behinderungen und anderen schwierigen Voraussetzungen.

Jedes Jahr machen mehr als 80.000 junge Menschen einen Freiwilligendienst in Deutschland, und zwar rd. 53.000 im FSJ, rd. 3.000 im FÖJ und rd. 27.000 im BFD. Das Ausbau-Potential der Freiwilligendienste, insbesondere für jüngere Menschen, ist aber noch lange nicht ausgeschöpft. Nach einer vorsichtigen Schätzung der Verbände und Organisationen, die in den Freiwilligendienstformaten FSJ, FÖJ und BFD aktiv sind, ist es möglich, bis zu 120.000 junge Menschen jedes Jahr für ein Jugendfreiwilligenjahr zu gewinnen.

Bei rund 800.000 jungen Menschen, die derzeit jährlich von allgemeinbildenden Schulen in Deutschland abgehen, wäre das fast ein Sechstel aller Jugendlichen, die dann ein „Jugendfreiwilligenjahr“ absolvieren würden.

2018 standen für die Freiwilligendienste rund 263 Millionen Euro im Haushalt des BMFSFJ zur Verfügung. Für 2019 sieht der Bundeshaushalt einen Aufwuchs von rund 65 Millionen Euro vor, auf dann rund 327 Millionen Euro. Für das Jugendfreiwilligenjahr würden maximal rund eine Milliarde Euro pro Jahr benötigt.


Quelle: BMFSFJ