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https://jugendinfoservice.dresden.de/de/elternweb/probleme/gewalt.php 22.01.2025 10:13:14 Uhr 23.02.2025 14:15:50 Uhr

Gewalt

Gewalt hat viele Gesichter: Körperliche oder psychische Misshandlung, Isolation, Vernachlässigung, sexuelle Gewalt. Gewalt in der Familie, in der Schule, Gewalt gegen Frauen oder Kinder...

Hilfe bei Gewalterfahrungen

Zerbrochene Glasscheibe schwarz - weiß

Häusliche Gewalt ist strafbar!

Das Zivilgericht kann Kontakt-, Näherungs- und Belästigungsverbote erlassen bei vorsätzlichen und widerrechtlichen Verletzungen von Körper, Gesundheit oder Freiheit einer Person einschließlich der Drohung mit solchen Verletzungen.

Alle Regelungen dazu (inklusive Stalking) finden Sie im Gewaltschutzgesetz.

Gewalt im häuslichen Umfeld ist ein weltweites Problem und die häufigste Form von Gewalt gegen Frauen. Sie existiert aber auch in unserer nächsten Umgebung und ist immer noch ein Tabu in unserer Gesellschaft. Und gerade weil ein Großteil dieser Gewalttaten im privaten Bereich, im Verborgenen stattfindet, ist es für die Betroffenen oft sehr schwer, ihrer bedrückenden Realität zu entfliehen.

In Deutschland ist jede vierte Frau von Häuslicher Gewalt betroffen. Meistens sind es Frauen, die in der Ehe oder ihrer Beziehung Opfer von Gewaltausbrüchen des Partners werden. Sehr schnell stehen die Geschädigten vor einem Berg riesiger Probleme, nicht nur, wenn auch Kinder von der Gewalt betroffen sind.

Für Frauen, die einen Ausweg aus ihrer schweren Situation suchen, ist das Frauenschutzhaus Dresden eine erste Anlaufstelle. Hier finden Betroffene bereits seit 1993 mit ihren Kindern einen Ort, der ihnen Schutz, Verständnis und Unterstützung bietet.

Betroffenen Frauen wird im Frauenschutzhaus Dresden dabei geholfen,

  • persönliche und rechtliche Probleme zu lösen,
  • Ämter und Behörden aufzusuchen und
  • ihre Kinder in Kindergärten und Schulen unterzubringen.

Für viele war das Dresdner Frauenschutzhaus lange die einzige Möglichkeit, um der konfliktreichen Situation zu entkommen. Doch längst hat auch die Polizei mehr Möglichkeiten, indem sie etwa dem Aggressor für eine Woche den Zugang in die eigene Wohnung verbieten kann. In dieser Zeit müssen sich die Opfer darüber klar werden, wie ihr Leben weiter gehen soll. Dabei bieten nun zwei Sozialpädagoginnen den Opfern Hilfe an in der "Dresdner Interventions- und Koordinierungsstelle zur Bekämpfung häuslicher Gewalt und Gewalt im sozialen Nahbereich".

Die neue Kontaktstelle will mehr für die Opfer tun. Dazu gehört auch, dass Polizei, Frauenschutzhaus, Jugend- und Sozialamt, Justiz, Kriminalpräventiver Rat, Opferverbände und weitere Initiativen besser miteinander vernetzt werden.

Die Mädchenzuflucht ist eine Kriseninterventionseinrichtung der Jugendhilfe für Mädchen und junge Frauen, insbesondere bei erlebter psychischer, physischer oder sexualisierter Gewalt und familiären Krisen (§42 SGB VIII Kinder- und Jugendhilfe: Inobhutnahme).

Mädchen und junge Frauen im Alter ab 12 Jahren finden hier Beratung und vorübergehend anonyme Unterkunft und Betreuung, bis ihre weitere Perspektive geklärt ist. Die Bearbeitung der Krisensituation und das Finden einer Lösung erfolgt einzelfallbezogen und benötigen daher individuelle Zeitrahmen. Dabei sollte die Aufenthaltsdauer drei Monate nicht überschreiten. Die Aufnahme in die Zuflucht erfolgt unbürokratisch, d.h. es muss kein Antrag gestellt werden und auf eigenen Wunsch der Betroffenen. Die Bitte um Aufnahme und die eigene Einschätzung sich in einer Krisensituation zu befinden und Hilfe zu benötigen, ist ausreichend.

Nach dem ersten Kontakt am Krisentelefon erfolgt eine Beratung außerhalb der Zuflucht zur Klärung der Situation. Die Hilfesuchende und die Zufluchtsmitarbeiterin besprechen dabei die Krisensituation und fällen die Entscheidung zur Aufnahme in die Einrichtung.

(Quelle: AWO Fachstelle „Shukura“; Anonyme Mädchenzuflucht Dresden)

In der Öffentlichkeit weithin ein Tabu: Auch Männer können von Gewalt durch Frauen betroffen sein! Hilfsangebote sind (noch) rar, aber es gibt sie.